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Fabrik im Grünen
Sachsen ist heute reich an unberührten Naturlandschaften. Nur wenn man genau hinsieht, erkannt man noch die wenigen vernarbte Wundmale des einstigen Raubbaus an der Natur durch die damaligen maroden DDR-Betreibe, deren Ursprung meist weit zurückreicht in die Zeit vor der Gründung des sozialistischen Pendants der alten Nachkriegs-Bundesrepublik.
Zu dieser Zeit hat man Produktionsstätten häufig außerhalb der Städte und Dörfer an Fluß- und großen Bachläufen gebaut, um so die Wasserkraft zu nutzen, die aus den Fließgewässern billig gewonnen werden konnte. Gleichzeitig trugen sie fort, was der Produktionsprozess so an Abfall mit sich brachte. Hielt doch der Begriff erst in den 70er Jahren Einzug in den politischen Diskurs und schaffte noch später erst ein Bewusstsein in der breiten Bevölkerung für die Grenzen der Belastbarkeit unserer Natur.
Fernab jedweder Urbanität, im wahrsten Wortsinne mitten im Grünen existiert noch dieser ehemalige Industriekomplex. Alter dichter Baumbestand umfriedet heute das von einem kleinen Flusslauf durchzogene Fabrikgelände mit ihren gründerzeitlichen Produktionsgebäuden. Ein heute fast malerisches Landschaftsbild.
Ein kleiner Teil der großen Lagerhallen auf dem Gelände wird gelegentlich noch genutzt. So sind zumindest die Zu- und Vorfahrt noch nicht ganz erfasst von der sich ansonsten frei entfaltenden Vegetation auf dem Gelände.
Vor allem das letzte große Hochwasser hat der maroden Bausubstanz weiter deutlich zugesetzt. Spätestens seitdem gibt es wohl kaum noch Aussicht auf eine neue Nutzung der alten Gebäude. So ist wohl das Schicksal der alte Fabrik im Grünen schon lange besiegelt. Die Natur wird ihre Geländegewinne auf dem leisen Schlachtfeld der Erosion ausbauen und eines Tages gänzlich obsiegen.