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Herrenhaus am Wald
Dieses in seinem Ursprung auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurückgehende Herrenhaus grenzt direkt an ein ausgedehntes Waldgebiet in einem dünn besiedelten Landstrich im Osten Deutschlands. Früher lag zwischen dem herrschaftlichen Anwesen und dem Waldrand noch ein größerer Park, den der Wald sich inzwischen vollends einverleibt hat.
Das markante Gebäude mit seinen drei unterschiedlichen Ziertürmchen nimmt in seiner Erscheinung fast ein wenig Anleihe an den verspielten Lustschlössern der feudalherrschaftlichen Könige des seiner Entstehung vorangegangenen Jahrhunderts. Dafür wiederum denkbar untypisch liegt es fast versteckt und damit so gar nicht exponiert, wie man ansonsten Bauten dieser Art damals gerne positionierte.
Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges war das Anwesen mit größeren Ländereien verbunden. Die damit betriebene Landwirtschaft bildete jeher die wirtschaftlich-finanzielle Grundlage der damaligen Gutsbesitzer.
Wie die Chronik überliefert, war vor allem den letzten Gutsherren originärer Provenienz Sache Bescheidenheit zuletzt. Die Kassenlage sei stets angespannt gewesen. Es sollen gerne und oft große Gesellschaften gegeben worden sein, für die man mitunter gerade noch so genug aufbringen konnte, um jeden Gast standesgemäß ausreichend zu bewirten. Aber die besten Feste waren und sind ja bekanntlich ohnehin die, die man feiert, als gäbe es kein Morgen. Die hier einst domizilierenden Herrschaften wohl keine unsympathischen Zeitgenossen gewesen sein.
Die Unbilden des letzten Kriegsjahres zwangen die geselligen Besitzer schließlich endgültig zur Aufgabe des Guts.
Eine DDR-Betrieb richtete sich später mit seiner Verwaltung dort ein, was mit der Wiedervereinigung dann auch ein zwangsläufiges Ende fand.
Heute steht das Anwesen leer, verwildert und verfällt zusehends.