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Verlassene Kirche in der Niederlausitz

In dieser Ende des 17. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbauten Kirche haben bereits vor über 70 Jahren die Kleriker den Rückzug angetreten. Seitdem steht sie leer und verfällt. Sie liegt in einem nur wenige hundert Seelen zählenden Dorf in den ausgedehnten und dünn besiedelten Waldgebieten Niederschlesiens. Die Akustik ihres riesigen Altarraums lädt schon lange nicht mehr zur Sammlung, Einkehr und Besinnung. Aus ihrem Widerhall schlägt sich nur noch der Klang der Leere auf dem Trommelfell nieder. Die hereinbrechenden Lichter schimmern wie verhängt durch das riesige elliptische Kirchenschiff. Längst ist der Geruch von Weihrauch und großen brennenden Kerzen dem faul-modrigen des Verfalls gewichen. Der Bühne frommer Bräuche beraubt, ist dieser Kirche Boden nurmehr mit Staub und Schutt übersät. Im sprichwörtlichen (wie tatsächlichen ?) Sinne des Wortes ein gottverlassener Ort.

Doch dieser trotz seines Verfalls immer noch außergewöhnlich schöne Kirchenbau ist in traurig großer Gesellschaft. Immer mehr Kirchengebäude werden heute "entwidmet". Es werden daraus Wohnhäuser oder Restaurants. Selbst vor der Nutzung als Spielcasino schreckt man mancherorts nicht zurück. Zocken als Gebetsersatz. Manchmal werden die ehemaligen Gotteshäuser aber auch einfach abgerissen.

Blickt man zurück in die Geschichte, so stellt man schnell fest, dass schon immer Sakralgebäude zweckentfremdet wurden. So haben zum Beispiel die französischen Revolutionäre oder auch Josef Stalin Kirchen zu Pferdeställen oder Schwimmbädern umfunktioniert. Der Unterschied zu heute besteht jedoch darin, dass es den damaligen Potentaten als ein probates Mittel der Macht erschien, Kirchengebäude ihres ursprünglichen Zwecks der Religionsausübung zu berauben. Man wollte so die christliche Bevölkerung gezielt einschüchtern, oder, um es mit den damaligen Protagonisten zu formulieren, "aufklären". Heute bedarf es dazu keiner Despoten mehr. Die Kirche räumt sich selbst aus dem Weg. Sie rechtfertigt dies mit profaner Kosten-Nutzen-Rechnungen. Angeführt werden abnehmende Gemeindezahlen, sinkende Steuereinnahmen oder auch der anhaltende Pfarrer- und Priestermangel. Selbst im kirchlichen Sprachgebrauch musste das "Gotteshaus" inzwischen der "Immobilie" weichen.

Schließlich frei nach Brecht: Stell Dir vor, es ist Gottesdienst und keiner geht hin. Diese Vorstellung wird Sonntag für Sonntag für immer mehr Pfarrer und Priester in Deutschland bittere Realität (den kommenden Donnerstag einmal ausgenommen). Sie predigen vor fast leeren Bänken. Im Durchschnitt gehen sonntags weniger als 5 % der Deutschen noch regelmäßig in die Kirche. Tendenz: fallend. Da kann ich zumindest nachvollziehen, dass man einige Kirchen in ihrem Fortbestand in Frage stellt. Wie groß der Verlust allerdings am Ende tatsächlich ist, wird die Zukunft zeigen. Gesegnete Weihnachten!


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