Support

Lorem ipsum dolor sit amet:

24h / 365days

We offer support for our customers

Mon - Fri 8:00am - 5:00pm (GMT +1)

Get in touch

Cybersteel Inc.
376-293 City Road, Suite 600
San Francisco, CA 94102

Have any questions?
+44 1234 567 890

Drop us a line
info@yourdomain.com

About us

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit.

Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus. Donec quam felis, ultricies nec.

Der Quantensprung der Computer

In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Computertechnologie beispiellos rasant entwickelt – vom Mittelalter zur Moderne innerhalb eines Wimpernschlags. Doch damit nicht genug: Es sieht ganz danach aus, dass diese Entwicklung schon bald einen noch nie da gewesenen Quantensprung vollzieht, denn der Quantencomputer steht kurz davor, seinen Siegeszug aus den Versuchslaboren heraus anzutreten. Alles, was wir bis dahin für moderne Computertechnik gehalten haben, wird der neue Super-Computer zu Elektroschrott degradieren.

Schon vor gut zehn Jahren wurde in einer Studie für das Pentagon prognostiziert, dass selbst konventionelle Computerprozessoren schon bald die Rechenleistung des menschlichen Gehirns erreicht haben. Mit dem Quantencomputer wird diese Rechenleistung nicht nur auf einen Schlag erreicht sein, sondern um ein Mehrfaches übertroffen werden.

Der Unterschied zwischen dem derzeit schnellsten Computer der Welt und einem Quanten-computer ist ungefähr so groß, wie der zwischen einem Zeppelin und einem Überschall-Flugzeug. Den Unterschied machen Qubits (ein Kofferwort aus Quanten-Bit) statt Bits, die bis heute den gängigen „Treibstoff“ von Computern darstellen. Ein Bit kann nur zwei Zustände einnehmen: entweder eine „1“ oder eine „0“. Diese beiden Zustände werden durch die Prozessoren heutiger Computer mit Strom erzeugt: „Strom an“ führt zu Zustand „1“ und „Strom aus“ erzeugt den Zustand „0“. Die herkömmlichen Bits sind wie einzellige Amöben, wohingegen Qubits hochkomplexen Lebensformen mit ihren Billionen an unterschiedlichen Körperzellen entsprechen. Ein Qubit kann gleichzeitig im Zustand „1“ und „0“ sein oder auch in unendlich vielen Zuständen dazwischen. Man braucht kein Computerwissenschaftler zu sein, um daraus leicht zu erkennen, welch unfassbares Potenzial in Quantencomputern steckt.

Die Computer der neuen Generation werden vor allem auch der künstlichen Intelligenz (kurz „KI“) dazu verhelfen, die Ketten zu sprengen, in die sie bisher aus Mangel an ausreichender Rechenleistung gelegt war. Es wird schlagartig damit vorbei sein, dass Siri oder Alexa zu kaum mehr im Stande sind, als uns zu sagen, ob es heute regnen oder ein Restaurant geöffnet haben wird.

Der weltberühmte Physiker Stephen Hawking hielt es für den größten Fehler in der Geschichte der Menschheit, die Risiken künstlicher Intelligenz zu unterschätzen. Alles, was der Mensch bisher hervorgebracht hat, sei originär ein Produkt des Intellekts. Daher wäre die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz "der größte Moment der Menschheitsgeschichte". Wir müssten nur aufpassen, so Hawking, dass es nicht der letzte ist.

In der Entwicklung der künstlichen Intelligenz werden schon jetzt riesige Fortschritte erzielt und die Giganten im digitalen Business, wie Apple, Microsoft, Amazon, Google und Meta (Facebook/Instagram) investieren immer weitere Milliarden in die Forschung – annähernd so viel, wie der amerikanische Staat insgesamt pro Jahr für die zivile Forschung. Es ist also unausweichlich, dass die Computersysteme immer mehr immer schneller lernen werden und das außerdem zunehmend selbstständig.

Eine der zentralen Fragen wird sein, was die Computer der neuen Generation mit ihrem digitalen Superhirn alles können und vor allem, was sie dann eines Tages wollen werden?

Das Erfolgsrezept des Menschen besteht von jeher in seinen umfangreichen kognitiven Fähigkeiten und seine allen anderen Wesen überlegene Intelligenz. Daran bestand für ihn bislang auch keinerlei Zweifel. Doch jeder Fortschritt der KI wird diese Gewissheit immer weiter erschüttern. Dass wir gegen Computer im Schachspiel chancenlos sind, haben wir verdaut. Dass sie sich das eher intuitive Go-Spiel inzwischen selbst beigebracht haben und uns darin schlagen, lässt sich vielleicht auch noch verschmerzen. Dass Computer uns aber seit einiger Zeit auch im Pokerspiel überlegen sind, darf uns schon langsam ins Grübeln bringen. Denn zum Erfolg beim Poker gehört vor allem der Bluff, also das Geschick, dem Mitspieler gegenüber mit erfahrungsgetragener Menschenkenntnis, Empathie und Intuition zu begegnen. Das alles waren bisher eindeutig Eigenschaften, die wir als dem Menschen vorbehalten angesehen haben und Computern nie zugetraut hätten. Man muss sich heute fragen, was folgt als Nächstes und wo führt das alles noch hin?

Es kommt zu einer Frage, die sich bisher nie gestellt hat: Gibt es zukünftig noch so etwas wie ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des Menschen gegenüber dem Computer? Und falls ja, worin wird es besteht?

Es geht nicht darum, welche Berufe künftig auch noch digitalisier- und automatisierbar sind, ob LKWs noch Fahrer, die Post noch Briefträger oder Restaurants noch Kellner brauchen. Vielmehr geht es um die Definition dessen, was den Menschen an sich im digitalen Zeitalter ausmacht. Was ist es, das auch die klügste KI uns Menschen niemals streitig machen kann, oder werden wir erleben, wie nach und nach eine humane Bastion nach der anderen von den Computern erobert wird?

Es vermag wohl derzeit niemand darauf eine zukunftssichere Antwort zu geben. Genau das macht die Sache so spannend und herausfordernd, denn man muss sich mit allen Eventualitäten auseinandersetzen, um zumindest eine Ahnung davon zu bekommen, wo zukünftig der Platz des Menschen in einer durch und durch digitalisierten Welt sein wird.

Die KI-Forschung ist möglicherweise im Begriff, mit dem Prinzip des Deep Learning in Verbindung mit dem Potenzial der Quantencomputer die Büchse der Pandora zu öffnen. In jedem Fall wird sie die Computer in eine eigene Freiheit entlassen, die wir heute kaum abschätzen können. Informationen werden in künstlichen neuronalen Netzen verarbeitet, die – ähnlich wie im menschlichen Gehirn – in verschiedenen Hierarchiestufen angeordnet sind und so ein "tief gehendes Lernen" ermöglichen. Das entscheidende dabei ist, dass der Entwickler nur noch das neuronale Netz an sich programmiert, also die „Hirnmasse“ bereitstellt. Der Computer erstellt dann aus unzähligen Datensätzen, die er sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Sensoren zusammensammelt, selbstständig Konzepte und Modelle über die Welt – ganz ähnlich dem Lernprozess kleiner Kinder.

Alle großen Digital-Konzerne nutzen heute Long Short-Term Memory Networks (LSTM) und andere "tiefe Netze", die bereits in den 90er Jahren entwickelt wurden. In über drei Milliarden Smartphones und anderen Rechnern auf der Welt sind diese LSTM-Netze die Arbeitsgrundlage jener nützlichen Apps, die das das Schreiben vereinfachen, Bilder erkennen oder Sprachen übersetzen.

Doch noch ist die hier agierende KI nicht mal auf Kleinkindniveau. Am Quantencomputer werden wir beobachten können, wie weit sich KI bereits entwickelt hat und regelrecht einen Sprung aus ihren Kinderschuhen machen wird. Gut möglich, dass wir damit auch das Wesen der Intelligenz plötzlich vollständig verstehen werden, das vielleicht dann sogar recht simpel erscheint. Das spannende wird sein, dass diese Erkenntnis gleichzeitig auch die Computer haben werden. Diese Entwicklung weitergedacht, werden Computer entstehen, die viel klüger sind als der Mensch es je sein kann und man sich damit auch fragen muss, ob es dann überhaupt noch „nur“ Maschinen oder nicht schon eigene Persönlichkeiten mit eigenen Ansprüchen sind und sie ein Persönlichkeitsrecht für sich in Anspruch nehmen dürfen, oder es einfach werden. Das wird wohl spätestens dann so weit sein, wenn maschinelle Gehirne ein Situationsbewusstsein erlangt haben und flexible Entscheidungsmechanismen besitzen. Durch die Fähigkeit des autonomen Lernens werden sich die Computer jene Instinkte, die uns Menschen von der Evolution mitgegeben wurden, selbst beibringen bzw. programmieren, wie den Überlebenswillen, das Besitzstreben oder die Neugier.

Was wird dann aus dem Menschen? Wissenschaftler gehen ziemlich einhellig davon aus, dass der Mensch langfristig keine große Rolle mehr spielen und er damit auch keine wichtigen Entscheidungen mehr treffen wird.

In jedem Fall wird der Mensch aber rückblickend erkennen, dass er der Wegbereiter dieses bevorstehenden Evolutionsschritts war. Seine evtl. Reue wird dann ebenfalls keine Rolle mehr spielen.

Dass diese Entwicklung noch aufzuhalten ist, muss stark bezweifelt werden. Ein einzelner Staat könnte wohl Gesetze erlassen, welche die Weiterentwicklung von KI verbieten, aber es gibt eben auch immer jene, die sich davon einen Vorteil versprechen und fortgeschrittene künstliche Intelligenz auch als Waffe einsetzen wollen. Die Ergebnisse aus dem Suchbegriff „Slaughterbots" bei YouTube vermitteln einen Eindruck vom drohenden weltweiten Wettlauf um KI-Waffensysteme.

Trotz dieser apokalyptischen Aussichten ist nicht zu erkennen, dass die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen in diesem Bereich auch nur im Ansatz Skepsis begegnen. Und bei den großen Digitalkonzernen tobt sowieso bereits ein verbissener Wettlauf um die KI-Vorherrschaft, der keinerlei staatlichen Konventionen unterworfen ist. Furcht vor dem, was man damit erschafft: Fehlanzeige! Digital first!

Ob all die Fähigkeiten des Homo sapiens, die heute noch als durch die Computer uneinnehmbare Bastionen angesehen werden, wie etwa Liebe, Empathie, Kunstschaffen, moralisches Denken oder schlicht die Zuversicht am Ende ihm vorbehalten bleiben und dazu ausreichen, die Computer auf Dauer unter Kontrolle zu halten, wird die Zukunft zeigen. Wenn wir aber nicht endlich anfangen, genau darüber kritisch nachzudenken und einen Diskurs zu führen, haben wir schon jetzt verloren.

 

(c) Christian Sünderwald

Zurück

Copyright 2024 - Christian Sünderwald

Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie diese Website nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Schliessen